EZB: Wer nicht hören will, muss fühlen
Frankfurt am Main. Die Europäische Zentralbank (EZB) will sich bei einer geldpolitischen Wende nicht von den Regierungen im Währungsraum unter Druck setzen lassen. »Wenn der Tag kommt, werden wir auf die Inflation schauen und entsprechend handeln – egal, ob sich Regierungen deswegen beschweren«, sagte EZB-Chefvolkswirt Peter Praet in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem Spiegel. Die EZB ziele nicht auf bestimmte Länder ab und sei auch nicht dazu da, Regierungen günstige Finanzierungsbedingungen zu sichern. »Wir haben sie ja vorgewarnt, und sie haben das auch verstanden«, sagte der Belgier. Die Notenbank hält ihren Leitzins derzeit auf null Prozent, um so für günstige Finanzierungsbedingungen zu sorgen. In einem am Donnerstag vorgelegten Wirtschaftsbericht geht die EZB davon aus, dass die Erholung der Unternehmensinvestitionen (…) auch in näherer Zukunft anhalten« dürfte. Dämpfend wirkten allerdings die schlechte Ertragslage der Banken und der immer noch hohe Bestand an faulen Krediten in deren Bilanzen in einigen Ländern. Das beeinträchtige die Finanzierung von Investitionen. (Reuters/jW)
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