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Aus: Ausgabe vom 04.07.2017, Seite 11 / Feuilleton
Droste

Religion und Rauchen

Von Wiglaf Droste

Religionsfreiheit ist die Freiheit von Religion; bei einer Rauchpause dagegen handelt es sich nicht um temporäre Nichtraucherei, sondern im Gegenteil um die Unterbrechung einer Tätigkeit, um rauchen zu können, und dies nicht selten in weit anregenderer Gesellschaft als in der von zumindest semiprofessionellen, monothematischen Nichtrauchern.

Um so mehr leuchtete mir einer der obligatorisch gewordenen Raucherdiskriminierungsaufkleber ein, auf dem zu lesen stand: »Kinder von Rauchern werden oft selbst zu Rauchern«. Abgesehen von dem statistisch höchst vagen, zweifelhaften Wert des Wörtchens »oft«, dessen Gebrauch nicht der Aufklärung, sondern allein der quasireligiösen Gott-sei-bei-uns-Angstmache dient, fiel mir auf, dass der Satz unvollständig war; es fehlte unbedingt der Appendix »Kinder von Sauertöpfen werden oft selbst zu Sauertöpfen«. Wenn das keine Drohung ist, weiß ich es auch nicht.

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