Rechte randalierten unter falscher Flagge
Hamburg/Göppingen. Unter den angeblichen »Linksextremisten«, die während des G-20-Gipfels in Hamburg randalierten, hat der Göppinger Fotojournalist Andreas Scheffel nach eigenen Angaben mehr als 70 Rechte erkannt. »Die Personen konnte ich anhand von eigenen Daten identifizieren, die mir durch meine langjährige Arbeit zur Verfügung stehen. Aus dem Bereich der Demonstrationen oder anderen Veranstaltungen, bei denen ich immer wieder zugegen bin«, erklärte Scheffel am Montag im Interview mit dem Südwestdeutschen Rundfunk (SWR). Es handle sich um Personen aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, aus Sachsen und aus Hessen, so Scheffel, der sich seit Jahren mit der Neonaziszene befasst. Das Phänomen des Randalierens unter falscher Flagge ist ihm zufolge nicht neu: »Nein, das sieht man immer wieder, dass rechte Gruppierungen sich bei größeren Veranstaltungen versuchen, autonom drunterzumischen. So, dass sie nicht auffallen.« Bei Demonstrationen, auf denen sich Blöcke bilden, sei dieses Vorgehen aber nicht erfolgversprechend: »Normalerweise kann man da sehr genau trennen. Aber in Hamburg wurden die Einfallstraßen, wo es dann zu den Gewaltexzessen gekommen war, meiner Meinung nach von der Polizei offen gelassen – jeder konnte da rein.« (jW)
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