Etwas verkümmert
Der Kantor des weltberühmten Thomanerchors in Leipzig, Gotthold Schwarz, beobachtet einen Bedeutungsverlust der Musik im Alltag. »Was wir in der Gesellschaft im allgemeinen beobachten, ist, dass in den Familien viel weniger oder zum Teil gar nicht mehr gesungen oder vorgelesen wird«, sagte er der dpa. Das Gefühl für Sprache und Sprachmelodie sei in der Gesellschaft etwas verkümmert. »Und so etwas spiegelt sich natürlich auch in der musikalischen Wahrnehmung eines jeden Knaben wider.« Guten Nachwuchs für die Thomaner zu finden sei schwierig, sagte Schwarz. In diesem Schuljahr sind 14 Viertklässler neu zu dem Ensemble gestoßen. Sie mussten sich zuvor einer Aufnahmeprüfung stellen. Die Jungen bleiben im Normalfall bis zum Abitur in dem Chor und besuchen solange gemeinsam die Thomasschule, die als älteste öffentliche Schule Deutschlands gilt. Sie leben ab der fünften Klasse zusammen im sogenannten Alumnat, dem Internat der Thomaner. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Nasser Sommer
vom 19.08.2017 -
Zweimal 28 Jahre
vom 19.08.2017 -
Skrupellos
vom 19.08.2017 -
Nah am Thema
vom 19.08.2017 -
Nachschlag: Besser rüsten mit Martin
vom 19.08.2017 -
Vorschlag
vom 19.08.2017