Starke Lobby für Öffentlich-Rechtliche
Von Gerrit HoekmanBerlin. Medienwissenschaftler und Politiker haben den Erhalt eines starken öffentlich-rechtlichen Rundfunks gefordert, sich gleichzeitig aber für eine Reform der Anstalten ausgesprochen. »Gäbe es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht, müsste man ihn gerade jetzt erfinden«, heißt es in einem offenen Brief, den knapp 50 Experten und Medienpolitiker unterzeichnet haben. Zuerst hatte der Berliner Tagesspiegel darüber berichtet.
Die Reformen dürften allerdings nicht vom Sparzwang geleitet werden. Schon heute leide mitunter die Qualität des Programms darunter. »Der Auftrag bestimmt den Beitrag, nicht umgekehrt«, schreiben die Experten. Manche Stimmen wollten den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf eine Nischenfunktion reduzieren, heißt es in dem Papier.
In ihrem Zehn-Punkte-Papier schlagen die Unterzeichner unter anderem ein Ende der Einschränkungen für die öffentlich-rechtlichen Mediatheken sowie eine digitale Plattform für alle Angebote vor. Eine begrenzte Lokalberichterstattung sollte den Sendern in Regionen möglich sein, wo es solche Informationen nicht mehr gibt oder wo »Meinungsmonopole der publizistischen Konkurrenz bedürfen«.
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