Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 09.11.2017, Seite 11 / Feuilleton
Philosophie

Wegbereiter

Der Philosoph István Mészáros ist tot. Unbemerkt von der deutschen Öffentlichkeit verstarb der Schüler von Georg Lukács am 1. Oktober im Alter von 86 Jahren. Bereits als Student hatte er sich durch die öffentliche Verteidigung seines Lehrers und der Thematisierung von Fehlern der sozialistischen Entwicklung in der Lyrik profiliert. Nach der Beendigung des Ungarn-Aufstandes 1956 durch Truppen des Warschauer Vertrags verließ Mészáros das Land. In der Folge unterrichtete er an mehreren Universitäten in Großbritannien, Italien und Kanada. An der University of Sussex hatte er 15 Jahre lang den Lehrstuhl für Philosophie inne. In seiner breit rezipierten Studie »Der Entfremdungsbegriff bei Marx« (»Marx’s Theory of Alienation«, 1970) wandte er sich entschieden gegen eine dichotome Trennung des »jungen« vom »alten« Marx. Zeitlebens kämpfte er für die Überwindung des Kapitalverhältnisses und emanzipatorisch-sozialistische Alternativen. Sein Buch »Beyond Marx« von 1995 gilt als wichtiger Beitrag zur Diskussion über den »Sozialismus des 21. Jahrhunderts« und wurde 2001 mim Auftrag der venezolanischen Regierung ins Spanische übersetzt. Hugo Chávez bezeichnete Mészáros als »Wegbereiter des Sozialismus«. (jW)

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