IS-Neonazi-Connection in Ungarn?
Budapest. Der mutmaßliche Helfer bei den Terroranschlägen von Paris am 13. November 2015, Salah Abdeslam, soll sich wenige Wochen danach mit Neonazis in Ungarn getroffen haben. Das berichtete das ungarische Portal www.zoom.hu am Montag unter Berufung auf Quellen aus Budapester Regierungskreisen, die nicht genannt werden wollten. Abdeslam soll demnach im Januar 2016 mit Mitgliedern der militant rechtsextremen Ungarischen Nationalen Front (MNA) zusammengekommen sein. Wie das Portal weiter ausführte, wurde Abdeslam während seines Aufenthalts in Ungarn vom ungarischen Geheimdienst observiert. In Absprache mit den französischen und belgischen Behörden habe man aber von seiner Festnahme abgesehen, um herauszufinden, mit wem er sich treffen würde. Eigentlich war er international zur Fahndung ausgeschrieben. Der Mann, der als einziger Überlebender der Pariser Terrorzelle gilt, wurde im März 2016 in Brüssel verhaftet. Die MNA verwendete Videos der Terrororganisation »Islamischer Staat« (IS) für ihre eigene Propaganda. Im Oktober des Vorjahrs durchsuchte die Polizei das Haus des MNA-Chefs Istvan Györkös nahe der westungarischen Stadt Györ. Györkös erschoss dabei einen Polizisten. Er wurde anschließend festgenommen. Im Januar 2016 wollte eine österreichische Touristin Abdeslam in einem Kaffeehaus der westungarischen Grenzstadt Sopron gesehen haben. Die Frau erstattete anschließend Anzeige bei der österreichischen Polizei. Damals hatte die Wiener Kronen-Zeitung darüber berichtet. (dpa/jW)
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