Kopf ab!
Unter dem Titel »79 Regisseure gegen Kosslick« veröffentlichte Spiegel online am Freitag vergangener Woche eine Petition zur Neuausrichtung der Berlinale, deren Chef Dieter Kosslick nur noch bis 2019 unter Vertrag steht. Zwei Unterzeichner haben sich nun in der Zeit vom Donnerstag von dem Aufruf distanziert. »Es ging uns weder um Abrechnung noch um Kritik, noch um die Kampagne, die daraus gemacht wurde«, teilte Andreas Dresen aus Leipzig mit, wo er gerade das Leben von Gerhard Gundermann verfilmt: »Die ganze Debatte ist in höchstem Maße unfair.« Auch Dominik Graf (»Im Angesicht des Verbrechens«) hätte »nie unterschrieben«, wenn er gewusst hätte, in welches »publizistische Fahrwasser« das Schreiben geraten würde: »Genau das nervt mich an der deutschen Filmbranche: Dieses ›Kopf ab!‹-Geschrei, dieser Mangel an direkter Auseinandersetzung, an Differenzierung – und statt dessen wird dann immer hintenrum draufgehauen.« Wer Berlinale-Chef wird, entscheidet CDU-Kulturstaatsministerin Monika Grütters. (jW)
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