Der Pirat ohne Holzbein (4)
Von Wiglaf DrosteFür Guy
»Also gut«, knurrte er. »Bis zum Auslaufen haben wir ja noch reichlich Zeit. Gehen wir auf den Markt. Ich kenne da den Mann mit den goldenen Eiern, und einen Smutje für dich finden wir da auch. Du bist ja nicht zum Kartoffelschälen auf die Welt gekommen.« So zogen sie los, zügig, beschwingt und heiter. Auf dem Markt hatte Frank das Sagen, ein stattlich gebauter alter Freund des Piraten. Er freute sich, den Haudegen wiederzusehen, und bestaunte den Kleinen. »Ist das deiner …?« fragte er eher vage und ungläubig. Der Pirat wiegelte ab. »Nein. Ist mir zugelaufen. Aber anhänglich. Und jetzt im Alter werde ich ein bisschen weich.«
Frank nahm es gut auf. »Kein Problem. Was braucht ihr? Die Zitronen aus Sizilien sind immer noch die besten. Aber wir haben hier auch einen guten Hühnerhirten, und der Gemüsestand links hinten ist exzellent, einen besseren Fenchel findest du nirgends. In Italien ist Finocchio, also Fenchel, die Bezeichnung für Schwule. Wenn ich an Mistkratzerli wie Ole von Beust, Guido Westerwelle und Klaus Wowereit denke, ist das doch sehr freundlich, sie als Fenchel zu bezeichnen. Und jetzt versuchen wir, einen Lehrmeister für dich anzuheuern, damit etwas aus dir wird.«
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