Früherer SS-Mann Gröning ist tot
Hannover. Der als »Buchhalter von Auschwitz« bekanntgewordene frühere SS-Mann Oskar Gröning ist tot. Der 96jährige sei nach Angaben seines Anwalts bereits am Freitag in einem Krankenhaus gestorben, darüber informierten am Montag abend Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover und des niedersächsischen Justizministeriums. Letzteres hatte gerade eine Bitte Grönings um Haftverschonung geprüft. Damit wollte er den Antritt seiner vierjährigen Gefängnisstrafe abwenden, zu der ihn die Lüneburger Richter vor knapp drei Jahren verurteilt hatten. Der Tod des wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen verurteilten Mannes ändert nach Auffassung von Opfern und Angehörigen nichts an der Bedeutung des gegen ihn ergangenen Schuldspruchs. Dieser bestehe »über die Grenzen des Lebens hinaus«, erklärte Anwalt Thomas Walther am Montag abend in Lindenberg im Allgäu für die von ihm vertretenen Mandanten. Den Nebenklägern sei stets die Feststellung von Grönings Schuld wichtig gewesen, betonte er. Auch das Internationale Auschwitz-Komitee würdigte am Montag das Lüneburger Urteil und dessen Bestätigung durch den Bundesgerichtshof. Das bleibe für die Überlebenden »eine große Genugtuung und ein später Ausdruck deutscher Suche nach juristischer Gerechtigkeit und historischer Ehrlichkeit gegenüber ihren ermordeten Familien«, erklärte Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner. (dpa/jW)
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