Märzensbrecher
Von Wiglaf DrosteIn unverschämt maßlosem Gewand zeigte sich der März 2018, der dem Winter die Steigbügel hielt und die Kroküsse und die Piepmätze in ihrem Prangen und ihrer Lust wieder bremste. Am 20. März 2018 ist Frühlingsanfang (und einen Tag später der 90. Geburtstag von Peter Hacks)! Das sollte sich der Winter hinter die Frostbeulen schreiben. Nichts gegen lange Unterhosen, aber alles zu seiner Zeit.
Als zuverlässig erwies sich erneut das pseudoistisch aufgemotzte Dresden. Tell what is camp! Die Deutschen, heißt es, haben aus der Geschichte gelernt. Und zwar dieses: Man darf als Träger des goldenen Reiterschlipses niederträchtig vor sich hin denunzieren und das für Meinungsfreiheit ausgeben, aber niemals – ich wiedärrhole: NIEMALS! – darf man Nazis in die rechte Ecke stellen. Das macht sie zornig und schürt nur ihren unschuldigen Hass.
Zu allem Überfluss kommt Monika Maron aus ihrem Bunker gekrabbelt und brabbelt Feuille-tong-tong-tong, dass man die Damenkirchenglocken läuten hört.
Komm, Frühling, spiel mit deiner Band und lüfte dieses Plageland, bis die Braunblauen hier die Flatter machen!
Mehr aus: Feuilleton
-
Die Stiefel passten
vom 19.03.2018 -
Kulturkampf. Impressionen von der Leipziger Buchmesse
vom 19.03.2018 -
Produktive Renitenz
vom 19.03.2018 -
Sonne auf dem Balkon
vom 19.03.2018 -
Nachschlag: Vom Leder
vom 19.03.2018 -
Vorschlag
vom 19.03.2018