Gegründet 1947 Mittwoch, 6. November 2024, Nr. 259
Die junge Welt wird von 2974 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 13.11.2002, Seite 12 / Aktion

Sprachrohr mit Reserven

Jetzt vernetzen! Heute: junge Welt und Gewerkschafter (3)
Von Jürgen Hinzer, NGG-Sekretär

Jürgen Hinzer,
Sekretär der Gewerkschaft Nahrung, Genuß, Gaststätten, Frankfurt/Main:

Der »Abschied vom Proletariat« war und ist eine spießbürgerliche Fiktion.

Das zeigen die immer wieder mehr oder weniger stark aufflammenden (Abwehr)Kämpfe in den Betrieben und auf der Straße. Natürlich kann keine/r denken und hoffen, daß daraus allein schon grundlegende gesellschaftspolitische Veränderungen resultieren. Aber sie sind Keimformen größerer und breiterer Auseinandersetzungen. Diese müssen sich in der jungen Welt wiederfinden, ohne daß die Widersprüche im Denken und Handeln der Gewerkschaften, der Belegschaften und der abhängig Beschäftigten insgesamt unter den Tisch fallen. Wer sonst, wenn nicht die arbeitenden Menschen, die Erwerbslosen selbstverständlich eingeschlossen, sollen und können wirkliche Veränderungen zu sozialem und demokratischem Fortschritt durchsetzen? Wer sonst hat objektiv die Kraft und subjektiv die Ausdauer dazu? Die junge Welt muß sich als Sprachrohr der abhängig Beschäftigten verstehen und in dieser Richtung – so mühsam es auch sein mag – bewußtseinsbildend und -entwickelnd wirken.

Ideen, Anregungen und Beiträge
an das junge Welt-Aktionsbüro
Stichwort: »vernetzen«

Telefon: 030/53 63 55-10
E-Mail: ben@jungewelt.de

Weitere Infos:

http://www.jungewelt.de/aktion

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!