Darauf ein Halbmantelgeschoss
Kiel/Darmstadt. Trauer bei Eintracht Braunschweig, Zittern bei Erzgebirge Aue – und viermal große Erleichterung: Der letzte Spieltag der zweiten Fußballbundesliga hatte einige Dramatik im Abstiegskampf zu bieten. Getroffen hat es am Ende die Braunschweiger, die auswärts 2:6 von Holstein Kiels B-Elf aus der Liga geschossen wurden. Eintracht-Trainer Thorsten Lieberknecht erlebte einen Tag nach seinem zehnjährigen Dienstjubiläum seine »schwärzesten Stunden«. »Es fühlt sich wie ein Filmriss an«, sagte Sportdirektor Marc Arnold. Den erlebte auch Aue, das in Darmstadt aufgrund zweier Fehlentscheidungen des Schiedsrichters unglücklich 0:1 verlor. Der FC kann sich aber noch über die Relegation retten. Dennoch stellte der parteilose Stadtrat Aues Tobias Andrä am Montag wegen eines nicht gegebenen Tores Strafanzeige gegen Schiedsrichter Sören Storks. Für ihn bestehe »zumindest der Anfangsverdacht des Betrugs«. Lilien-Verteidiger Sandro Sirigu erklärte dem Kicker: »Es geht um Existenzen, deswegen sind wir alle überglücklich.« Zwar habe er »bestürzt« erfahren, dass man bis Dienstag noch trainiere. »Aber ein Halbmantelgeschoss, wie es der Trainer immer nennt, ist erlaubt.« Das dürften sich die Teams von Dynamo Dresden, des 1. FC Heidenheim und der SpVgg Greuther Fürth ebenfalls eingießen, haben sie doch wie Darmstadt auf den letzten Drücker ihren Startplatz für die kommende Saison gebucht. Fortuna Düsseldorf sicherte sich durch ein 3:2 im Duell der feststehenden Aufsteiger beim 1. FC Nürnberg die Meisterschaft.(sid/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Roland Winkler: Wem gehört der Fußball? Ob in Leipzig, Aue oder München, Stuttgart usw. – dieser Fußball der Millionenschieber hat nicht mehr mein Interesse, wie es noch zu Zeiten von Wismut Aue war, als der Sport noch alles war, die Spiele...
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