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Aus: Ausgabe vom 28.11.2002, Seite 12 / Aktion

Herkunft verbindet - wie das Recht auf Veränderung

Jetzt vernetzen! Heute: junge Welt und linke Verlage (4)
Von Matthias Oehme, Eulenspiegel

Matthias Oehme,
Verleger, Eulenspiegel Verlagsgruppe (Das Neue Berlin, Eulenspiegel Verlag, Ohreule, edition ost):

»Das Neue Berlin« ist so alt wie die junge Welt, und »Eulenspiegel« ist so viel jünger auch nicht. »edition ost« gibt es erst zwölf Jahre, aber sie alle verbindet die Herkunft. Die wäre so wenig wert wie manche Aktie, wenn sie nicht auf allen Seiten zu ähnlichen Auffassungen und zu der Meinung geführt hätte, daß man sich gegenseitig unterstützen soll, wo immer das zu machen geht. Man darf sich durch das »Neu« und das »Jung« nicht ins Bockshorn jagen lassen. Mit heutigem Werbedeutsch hat das nicht viel zu tun. Es gibt Begriffe, die werden immer jünger bleiben als die, die sie täglich totsagen, jemals waren. Ich meine die sogenannten alten Begriffe, die man so nennt, weil sie etwas ziemlich Altes bezeichnen und sich unter ihnen etwas denken läßt. »Ausbeutung« zum Beispiel, oder »Profit«. Man sagt oft, daß die, die auf die alten Begriffe pfeifen, meinen, die Dinge, die sie bezeichnen, gäbe es nicht mehr. Damit tut man diesen Leuten unrecht. Sie wissen genau, daß es die Dinge noch gibt. Sie wollen, daß diese Dinge unangefochten fortexistieren, und sie wollen, daß keiner mehr über sie nachdenkt oder gar etwas gegen sie tut. Da muß dann ein neuer Begriff her, um diese Absicht zu verschleiern. Nicht nur Politiker, auch Journalisten arbeiten gewöhnlich auf diese Weise. Nicht so die Kollegen der jungen Welt, einer Zeitung, die sich nennen darf, als wolle sie am Neuen Markt reüssieren. Denn in Wahrheit reklamiert sie das Recht der Jugend, etwas verändern zu wollen. Unter anderm den Neuen Markt abzuschaffen. Das verbindet uns, und wenn das ein Netz ist, dann bin ich für Vernetzung. Obwohl mir auch in diesem Fall die alten Begriffe genügen würden: solidarisch sein und gemeinsam zu einer guten Sache halten. Aber das meint ihr doch, oder?

Ideen, Anregungen und Beiträge
an das junge Welt-Aktionsbüro
Stichwort: »vernetzen«

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Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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