Der Klügere tritt nach
Von Enno StahlDer Schwede isst viel Fisch. Das ist gut für den Kopf. Der Südkoreaner langt beim Fisch ebenfalls tüchtig zu, meistenteils ist der sogar roh. Der Deutsche isst viel weniger Fisch, dafür trinkt er das Bier, womit Schweden und Südkoreaner sich weniger verlustieren. Bier aber, wissen wir alle, ist gut für den inneren Ausgleich. Der Mexikaner trinkt schon das ein oder andere Bier, das er aus unerfindlichen Gründen mit Zitronen garniert. Dabei schlingt er von morgens bis abends Tacos in sich hinein, der Figur bekommt das nicht gerade – Übergewichtigkeit ist unleugbar ein Problem in Mexiko.
Aus allem ergibt sich, dass das deutsche WM-Team in der Gruppe F eindeutig favorisiert ist. Denn wer klug ist wie Schweden und Südkoreaner, findet kaum Vergnügen daran, ausdauernd und ansatzweise durchaus sinnlos gegen eine schwarzweiße, weiße oder auch neonorangefarbene Kugel zu treten. Gegen die Mexikaner wird also, falls diese nicht ein radikales Höhentraining mit gewissermaßen natürlichem Blutdoping in den benachbarten Kordilleren absolviert haben sollten, der Sieg zur Pflicht. Dahingegen werden Schweden und Südkoreaner sich als ausgewiesene Intelligenzbestien perfekt neutralisieren, getreu dem Spruch: Der Klügere tritt nach.
Ach so, selbstverständlich geht es dabei um Tore. Wenn die russischen Gastgeber nicht vergessen haben sollten, diese zu montieren, können wir mit einiger Zuversicht davon ausgehen, dass Tore fallen werden. So weit würde ich mich durchaus aus dem Fenster lehnen. Dem Tabellenführer winkt wenigstens ein Fischbrötchen, vielleicht sogar ein Weizenbier.
Deutschland gegen Mexiko: 8:7
Schweden gegen Südkorea: 3:3
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