Punkt 6, Paragraph h
Moskau. Zum ersten Mal in der 88jährigen Geschichte von WM-Endrunden hat am Donnerstag die Fair-Play-Wertung über einen Achtelfinaleinzug entschieden. Sie findet sich auf der 27. von 69 Seiten des »Gesetzbuches« des »International Football Association Board« unter Punkt 6, Paragraph h: Sollten die Kriterien a bis g keine Entscheidung bringen, gibt sie den Ausschlag. Japan hat ihr das Weiterkommen zu verdanken. Der punkt- und torgleiche Senegal hatte in den Vorrundenpartien zwei gelbe Karten mehr kassiert. »Das wussten wir alle vorher«, sagte Trainer Aliou Cissé vor dem Kofferpacken der letzten afrikanischen Mannschaft. Sein japanischer Kollege Akira Nishino wirkte zerknirschter. Er hatte seine Spieler gegen Ende der Partie bei 0:1-Rückstand angewiesen, alle Offensivbemühungen einzustellen: »Sie waren loyal. Die Situation hat mich dazu gezwungen«, erklärte er betrübt. Das habe »nicht gut ausgesehen«, räumte Gotoku Sakai, Japaner vom Hamburger SV, ein. »Das Publikum hat dann auch gepfiffen.« Und natürlich hätte die Sache auch schiefgehen können: »Zum Glück hatte Polen auch nicht soviel Lust, das 2:0 zu machen.« (sid/jW)
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