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Aus: Ausgabe vom 05.12.2002, Seite 8 / Aktion

Knotenpunkt und Impulsgeber

Jetzt vernetzen! Heute: jW und Globalisierungskritiker (4)
Von Helmut Weiss, LabourNet Germany

Helmut Weiss,
LabourNet Germany, ver.di Dortmund (AK International FB 8):

In einer Presselandschaft, in der die »Süddeutsche« als gut gelten muß, fehlte jede linke Zeitung. Erst recht eine wie die junge Welt, die ja nun mehr sein will und ist als eine Tageszeitung, nämlich Knotenpunkt von Aktivitäten und Impulsgeber. Insofern ist es kein Zufall, daß für uns, die wir das LabourNet Germany machen, die junge Welt zum Handwerkszeug gehört – denn ein Stück weit arbeiten auch wir in diesem Stil. Für mich persönlich ist sie auch unersetzlich, weil ich lesen will, was sich in anderen Ländern tut – und nicht die Version von eingeflogenen Korrespondenten aus dem jeweils örtlichen Hilton als Informationssimulation erleiden möchte –, aber auch nicht kritiklos vom ruhmreichen Aufbau des Sozialismus in China lesen will etc. pp. Es geht mir – und uns – nicht darum, zu erfahren, wie schlecht Menschen leben, das Drama ist bekannt. Es geht darum zu erfahren, wie sie sich wehren, was sie dabei entwickeln – von der Demonstration bis zur Migration. Am besten, wenn dabei neue Ideen ins Spiel kommen. Darum jedenfalls geht es uns, und so lese ich auch die junge Welt – gerne. Und weiterhin. Und Knoten soll es ohnehin immer mehrere geben.


Weitere Infos:

http://www.jungewelt.de/aktion/

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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