Vergewaltigungsklage gegen Politiker
Neu-Delhi. Die indische Justiz hat am Mittwoch einen Politiker der Regierungspartei BJP der Vergewaltigung einer 16jährigen Jugendlichen angeklagt. Der einflussreiche Abgeordnete Kuldeep Singh Sengar sitzt bereits seit dem Frühjahr in Untersuchungshaft. Die heute 17jährige beschuldigt ihn, sie im Juni 2017 in seinem Haus im Unnao-Distrikt im Bundesstaat Uttar Pradesh vergewaltigt zu haben. Als ihre Familie Anzeige erstatten wollte, lehnte die Polizei deren Aufnahme ab. Erst als die junge Frau im April damit drohte, sich vor dem Büro des Regierungschefs von Uttar Pradesh anzuzünden, nahm die Polizei Ermittlungen auf.
Kurz darauf starb der Vater des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers im Polizeigewahrsam. Seine Tochter warf den Beamten vor, ihn gefoltert zu haben. Auch Sengars Bruder soll den Vater im Polizeigewahrsam geprügelt haben. Sengar, der von der Justiz zunächst ebenso wenig belangt wurde wie sein Bruder, beteuerte im Fernsehen lächelnd seine Unschuld. Doch der Sprecher der zentralen Ermittlungsbehörde, Abhishek Dayal, sagte der Nachrichtenagentur AFP, es gebe eine offizielle Anklage gegen Sengar wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen sowie krimineller Verschwörung. Gegen Sengars Bruder Atul Singh Sengar und vier weitere Beschuldigte ist seit vergangener Woche eine Anklage wegen Ermordung des Vaters anhängig. (AFP/jW)
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