Südkoreanerinnen gegen Voyeurismus
Seoul. Zehntausende Südkoreanerinnen haben am Sonnabend gegen heimlich aufgenommene Videos von intimen Vorgängen protestiert, die oft auf Pornoseiten im Internet landen. Nach Angaben der Organisatoren nahmen 55.000 Frauen an einer Demonstration in der Hauptstadt Seoul teil, die Polizei sprach von 20.000. »Wir sind Menschen, keine sexuellen Objekte für deine kranke Phantasie«, war auf Plakaten zu lesen. Die Teilnehmerinnen forderten die Regierung zu härterer Bestrafung der Täter auf.
Fast täglich werden in dem ostasiatischen Land Fälle bekannt, in denen Frauen in öffentlichen Toiletten oder Umkleideräumen gefilmt wurden. Die Videos werden häufig auf Pornoseiten oder in Chatrooms veröffentlicht. 2010 wurden etwa 1.100 solcher Vorkommnisse angezeigt, im vergangenen Jahr bereits mehr als 6.500. Die meisten Täter kamen mit einem Bußgeld oder Bewährungsstrafen davon. Unter ihnen waren Universitätsprofessoren, Pastoren, Ärzte, Lehrer, Polizisten und ein Richter. Sie verwenden neben Smartphones auch versteckte Kameras in Brillengläsern, Feuerzeugen oder Uhren und anderen Gegenständen. (AFP/jW)
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