Wagner mit Haltung
Die Semperoper Dresden darf nach Ansicht ihres neuen Intendanten kein »politikfreies« Musiktheater sein. »Es gibt keine apolitische Kunst. Eine Haltung zu den Themen unserer Zeit ist wichtig«, sagte Peter Theiler der dpa in Dresden. Er verstehe das aber nicht doktrinär, sondern im analytischen Sinne. »Es gilt, Themen aufzugreifen, die heutige Menschen bewegen.« Die Semperoper Dresden geht an diesem Mittwoch mit dem neuen Intendanten in die neue Spielzeit. Der 62 Jahre alte Schweizer war zuvor Generalintendant des Staatstheaters Nürnberg. Zugleich habe sich das Haus seiner Vergangenheit zu stellen. Wenn sich die Semperoper dem Werk von Richard Strauss und Richard Wagner verpflichtet fühle, müsse sie auch Werke von Komponisten aufführen, die in der Nazizeit verfemt oder schon zuvor Opfer von Antisemitismus geworden waren. »Wenn wir Wagner spielen, dann führen wir auch Giacomo Meyerbeer auf«, sagte Theiler mit Blick auf seine erste Spielzeit. Meyerbeers »Hugenotten« haben im Juni 2019 an der Semperoper Premiere: »Kein anderer hat sich an ihm mehr versündigt als Richard Wagner mit seiner antisemitischen Einstellung«, so der Intendant. (dpa/jW)
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