Fragwürdige Herkunft
Das Stockholmer Kunstmuseum Moderna Museet gibt den Erben des jüdischen Kunsthändlers Alfred Flechtheim (1878–1937) ein Gemälde von Oskar Kokoschka zurück. Das 1910 entstandene Porträt »Marquis Joseph de Montesquiou-Fezensac« werde in Übereinstimmung mit den Washingtoner Prinzipien restituiert, erklärten das Museum und die Anwälte der Erben am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung. Vor 20 Jahren hatten sich zahlreiche Staaten verpflichtet, Raubkunst in Museen aufzuspüren und faire und gerechte Lösungen für die Erben der Naziopfer zu suchen. Nach Worten des Direktors des Moderna Museet, Daniel Birnbaum, ist es für die schwedische Regierung und das Museum »von außerordentlicher Wichtigkeit, keine Kunstwerke mit einer fragwürdigen Provenienz in unserer Sammlung zu haben«. Das Bild sei nach Schweden gelangt, als Flechtheim bereits seine Galerien verloren hatte und zum Ziel antisemitischer Attacken der Nazis geworden war. Flechtheim war einer der bedeutendsten Galeristen für Avantgarde-Kunst in der Weimarer Republik. (dpa/jW)
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