Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 18.09.2018, Seite 11 / Feuilleton

Weiteres steht an

Für die Rückgabe von Ausstellungsstücken aus ehemaligen Kolonien ist nach Ansicht des Dresdner Provenienzforschers Gilbert Lupfer eine rechtliche Grundlage nötig. »Es geht um Aufklärung«, sagte der Leiter der Forschungsabteilung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Da das Thema ganz Deutschland ebenso wie andere Staaten betreffe, plädiert er für eine internationale Vereinbarung analog der »Washingtoner Erklärung«, die zur Herausgabe von den Nazis beschlagnahmter Kunstobjekte verpflichtet. Auch Frankreich, Großbritannien, Belgien, die Niederlande, Italien, Portugal und Spanien gehe das an, deshalb wünscht Lupfer »zumindest eine europäische Lösung«. Unabhängig davon brauche es mehr Transparenz in den Völkerkundemuseen, was die Geschichte des Erwerbs von Objekten betrifft. Als Orientierungshilfe gebe es nur einen Leitfaden zu Beständen aus der Kolonialzeit. 2017 wurden erstmals menschliche Gebeine aus den ethnologischen Sammlungen der SKD zurückgegeben – nach Hawaii. »Es steht Weiteres an, es gibt Verhandlungen und Gespräche«, sagte Lupfer. Rückgabeforderungen werden in Namibia, Neuseeland und Australien erhoben. (dpa/jW)

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