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Aus: Ausgabe vom 09.10.2018, Seite 3 / Schwerpunkt
Italien

Hintergrund: Stabile Währungsunion

Anders als im Wahlkampf angekündigt, ist ein Austritt aus der Währungsunion für den italienischen Innenminister und Vizeregierungschef Matteo Salvini (Lega) keine Option:

Am Montag sagte Salvini dem Sender RTL 102,5: »Meine Kinder werden in einem europäischen Haus mit dem Euro in der Tasche aufwachsen.« Ein Austritt aus der Gemeinschaftswährung stehe nicht auf der Agenda, »nicht heute, nicht morgen oder übermorgen«. Zugleich hoffe er, dass die Ratingagenturen bei der Überprüfung der Kreditwürdigkeit Italiens »unvoreingenommen« ans Werk gingen. Die Regierungskoalition in Rom aus »Fünf-Sterne-Bewegung« und Lega hat ein Haushaltsdefizit von 2,4 Prozent für 2019 angekündigt. Die Ratingagentur Fitch hatte ihren Ausblick für Italien Anfang September auf »negativ« von zuvor »stabil« gesenkt. Damit droht dem Euro-Land in einem nächsten Schritt eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit.

Joyce Chang, Chefanalystin der US-Großbank JP Morgan Chase & Co., legte ihre Einschätzungen in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung dar:

»Das Verhalten der italienischen Regierung hat in den vergangenen Monaten einige Zweifel aufkommen lassen und die Märkte in Unruhe versetzt. Die Frage ist nun, wie die Ratingagenturen auf die italienischen Haushaltspläne reagieren. Wir erwarten eine Herabstufung Italiens. (…)

Die Gefahr, dass ein Land die Währungsunion verlässt, ist unseres Erachtens sehr gering. Keine Bange, der Euro wird nicht untergehen. EZB und Euro-Gruppe haben die Lage unter Kontrolle.

Die größeren Risiken sind jetzt die zunehmenden politischen Spaltungen und gesellschaftlichen Spannungen.« (Reuters/jW)

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