Weg der leeren Hand
Madrid. Das Spanische Olympische Komitee (COE) moniert den Umgang der Regierung in Madrid mit Sportlern aus dem Kosovo. »In allen Ländern der Welt, außer in Spanien, treten die Kosovaren ohne Probleme an, mit den gleichen Rechten und Garantien wie andere Athleten«, wurde COE-Präsident Alejandro Blanco in der Zeitung El País (Dienstagausgabe) zitiert. Bei den Karateweltmeisterschaften Anfang des Monats in Madrid durften Teilnehmer aus dem Kosovo nur die Initialen ihres Verbandes auf dem Rücken tragen, auf den Anzeigetafeln erschien hinter ihren Namen die Abkürzung des Weltverbands WKF. Spanien verweigert der Provinz Kosovo, die sich 2008 völkerrechtswidrig einseitig von Serbien abgespalten hatte, aus Sorge vor den Unabhängigkeitsbewegungen im Baskenland und in Katalonien die Anerkennung. Das Kosovo ist seit 2014 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees. Dieses hat die Sportverbände aufgerufen, keine wichtigen Veranstaltungen mehr nach Spanien zu vergeben, bis Athleten aus dem Kosovo dort ohne Sonderbehandlung teilnehmen können. El País zitierte eine anonyme Regierungsquelle mit den Worten, es sei bei der Karate-WM vorgesehen gewesen, die kosovarische Flagge zu hissen und die Hymne zu spielen, falls ein Athlet von dort eine Goldmedaille gewonnen hätte – was aber nicht geschehen sei. (dpa/jW)
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