Debatte um Kritik am Dortmund-»Tatort«
Dortmund. Nach der Kritik des Dortmunder Oberbürgermeisters Ullrich Sierau an der jüngste »Tatort«- Ausgabe »Zorn«. Hat der produzierende Sender reagiert und die Vorwürfe zurückgeweisen. In einem Brief an den WDR-Intendanten Tom Buhrow hatte der SPD-Politiker angemerkt, auch ein Drehbuch für einen Krimi müsse »ein Mindestmaß an Bezug zur Realität vorweisen«. Aber: »Es ist eine plumpe Darstellung ohne jedwede regionalen Kenntnisse.«
Eine Sprecherin des Senders bestätigte am Dienstag den Eingang des Schreibens, das die Stadt am Vorabend auch an die Medien verschickt hatte. »Der ›Tatort‹ ist Fiktion – aus dramaturgischen Gründen wird auch verdichtet und zugespitzt«, erklärte der Sender außerdem in einer Stellungnahme. Dadurch könnten Szenen von den einen als Klischees empfunden werden, von anderen als realitätsnahe Darstellungen. »Das polarisiert, löst Debatten aus – das ist aus unserer Sicht nicht negativ, sondern bereichernd.«
Sierau hatte moniert, von den Handlungsorten Dortmund und Marl und der gesamten Region sei ein nichtzutreffendes Bild vermittelt worden. Der Strukturwandel werde ausgeblendet. »Die Macher dieser Folge geben die Menschen einer Region der Lächerlichkeit preis, indem sie diese Bier trinkend in Trainingsanzügen vor heruntergekommenen Häusern herumstehen lassen.« Der WDR disqualifiziere auch »sich selbst als produzierender Sender«. Gedreht worden sei der Film zudem in Duisburg. (dpa/jW)
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