In Zeiten des Umbruchs
Politischer Rechtsruck und ökonomisch schwächelnde Zeitungsbranche prägen die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung. Eine marxistische Tageszeitung hat dem Rechnung zu tragen. Im Oktober 2018 starteten wir deshalb die jW-Kampagne »Dein Abo gegen Dummheit, Lüge und Hass«. Unsere Zeitung stemmt sich damit gegen den Vormarsch rechter Rattenfänger, die mit Lügen und Halbwahrheiten auch in den »Leitmedien« Trends setzen und Steilvorlagen für dann scheinbar unabwendbares reaktionäres Regierungshandeln liefern dürfen. Wir fragen nach: Wem nutzen Überwachungsstaat, »Hartz IV«-Schikanen, Kriegshetze und Diskriminierung von Geflüchteten? Auch deshalb muss die junge Welt im Gegensatz zu den großen Zeitungsverlagen keinen fortwährenden Leserschwund beklagen. Doch braucht sie eine weitaus größere Dynamik bei der Gewinnung neuer Leserinnen und Leser. Die Branchentrends wirken sich auch auf uns aus, weil Post, Zustellfirmen und andere Dienstleister darauf setzen, in einem schrumpfenden Markt durch rücksichtslose Preiserhöhungen ihre Profitraten sogar noch zu steigern. Für den Verlag 8. Mai, in dem die junge Welt erscheint, bedeutet dieser Kurs allein in diesem Jahr Mehrkosten von über 300.000 Euro. Auch dagegen stemmt sich unserer Zeitung gemeinsam mit ihren Lesern mittels der aktuellen Kampagne.
Dabei sind wir auf einem guten Kurs. Es gibt viele neue Abonnentinnen und Abonnenten. Andere haben ihr Abo auf die nächsthöhere Klasse aufgestockt. Nicht wenige sind Mitglied unserer Genossenschaft geworden. Die Geldspenden haben sich gut entwickelt. So gehen wir mit Mut und Zuversicht in die nächsten Kampagnenphasen. Wohl wissend: Das erreichte Entwicklungstempo im Abobereich muss stabilisiert und weiterentwickelt werden. Jede und jeder, der die junge Welt gelegentlich am Kiosk kauft, sollte gewissenhaft prüfen, ob er sich nicht ein Abo leisten kann. Das gleiche gilt für die vielen tausend Onlineleserinnen und -leser, die bisher kostenlos unser journalistisches Angebot nutzen. Und alle Leserinnen und Leser bitten wir, Bekannte und Verwandte für das regelmäßige Lesen dieser Zeitung gewinnen. Ein Probeabo ist dafür der geeignete Einstieg.
Verlag und Redaktion
jungewelt.de/abo
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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Gemeinsam gegen das Schweigekartell!
vom 23.02.2019