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Aus: Ausgabe vom 25.02.2019, Seite 3 / Schwerpunkt

Kommentar: Meinungsmacher

Wer bei Google die Worte Bildung und Digitalisierung eingibt, landet über die ersten beiden Einträge bei der Bertelsmann-Stiftung. Auf der Plattform »Digitalisierung der Bildung« gibt es Propaganda satt: »Digital unterstütztes Lernen verspricht, die individuelle Lernmotivation zu steigern, Lerninhalte und -tempo besser an persönliche Bedürfnisse anzupassen und den Zugang zu Bildung zu demokratisieren.« Anschließend heißt es: »Wir wissen aber noch viel zu wenig darüber, wann und wie digitale Lernmedien einen wirklichen Nutzen bringen.« Das ist zwar ein Anflug von Ehrlichkeit, aber kein Grund, die Unternehmung mit Bedacht oder gar Vorsicht anzugehen. »Digital first« eben, »Bedenken second«.

Über den dritten Google-Eintrag gelangt man zum »Verband Bildungsmedien«, der die ganze Branche von Brockhaus über Langenscheidt bis Pons vertritt. Mit dem vierten Eintrag taucht wieder die Bertelsmann-Stiftung auf, diesmal in Gestalt des »Forums Bildung Digitalisierung«. Für den »gemeinnützigen« Verein kann die Digitalisierung »unser Bildungssystem besser machen und positiv zu Bildungsgerechtigkeit und einer inklusiven Gesellschaft beitragen, in der jeder sein individuelles Potential besser entfalten kann«. Dafür fehlt es zwar an Beweisen, nicht aber an Geld. Mitbeteiligt am Forum sind auch die Dieter-Schwarz-, Siemens-, Robert-Bosch-, Mercator- und Telekom-Stiftung. Eintrag fünf verweist auf einen Beitrag der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel »Nachdenken first«. Der Zug ist abgefahren.(rwu)

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