Sprung in der Scheibe
Die frühere Vorsitzende der Schwedischen Akademie, Sara Danius, hält das Nachholen des Literaturnobelpreises aus dem Vorjahr für falsch. Aus Respekt vor den Frauen, die Opfer des Mannes im Zentrum des Skandals bei der Akademie geworden seien, hätte man sich entschließen sollen, für das Jahr 2018 auch nachträglich keinen Preis zu vergeben, sagte die 56jährige in der TV-Sendung »SVT Babel«. »So hätte man in Erinnerung behalten können, dass tatsächlich etwas passiert ist. Wie ein Sprung in der Scheibe.« Vor einer Woche hatte die Akademie mitgeteilt, dass in diesem Jahr zwei Nobelpreise für Literatur vergeben werden sollen – einer für 2018 und einer für 2019. Im Zentrum des Skandals stand der Franzose Jean-Claude Arnault, der mit der Akademie eng vernetzt gewesen war und inzwischen wegen Vergewaltigung verurteilt wurde. Er soll auch vorzeitig ausgeplaudert haben, wer den Literaturnobelpreis gewinnt. (dpa/jW)
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