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Analyse und Kritik
Tsafrir Cohen schreibt über den Wahlkampf in Israel. Der sei von der »zunehmenden rechtsnationalistischen Hegemonie im Land« geprägt; gleich drei »rechtsradikale Listen« gingen an den Start, »rabiater Ethnonationalismus« sei inzwischen »mehrheitsfähig«. Jakob Reimann meint, dass der Krieg im Jemen zum »Friedhof des saudischen Imperiums« werden könnte. Und das nicht etwa wegen der »bescheidenen Houthi-Iran-Connection«. Die Huthis (Ansarollah) seien eine der wenigen »tatsächlich unabhängigen Gruppen im Nahen Osten«, die Rolle Teherans deshalb eher marginal, eine echte iranische Intervention unwahrscheinlich. Das zentrale Problem für Riad seien die explodierenden Militärausgaben. Der Rüstungsetat sei inzwischen der drittgrößte weltweit, die Währungsreserven seien in den letzten vier Jahren um ein Drittel zurückgegangen, pro Monat fielen nach Schätzungen fünf bis sechs Milliarden US-Dollar an laufenden Kriegskosten an. Die saudische Führung rase auf »den Abgrund« zu. Über die rasch voranschreitende Ausbreitung der AfD im Burschenschaftsmilieu schreibt Lucius Teidelbaum. Vielen hier sei die NPD immer zu »proletarisch« gewesen. Die als »Professorenpartei« gestartete AfD habe da von Anfang an viel mehr gefallen, gerade auch wegen ihrer »marktradikalen Ausrichtung«. Es zeichne sich ab, dass Burschenschaftler in der AfD bald eine ähnlich große Rolle spielen wie in der FPÖ. (jW)
AK, Jg. 49/Nr. 647, 32 Seiten, 4,80 Euro, Bezug: AK, Rombergstr. 10, 20255 Hamburg, E-Mail: vertrieb@akweb.de
International
Holdger Platta findet, dass die portugiesische Regierung »aus einem Absturzland ein Erfolgsmodell« gemacht hat. Voraussetzung sei gewesen, im Sommer 2016 das »Rettungsprogramm« Schäubles abzulehnen. Die seither gemachte Politik sei keineswegs »sozialistisch«, sondern einfach »humanitär und sozial« – und werde wohl genau deshalb von der »bundesdeutschen Medienszene« ignoriert. Johannes M. Becker analysiert die französische Außenpolitik unter Macron. Die Karte eines gedeihlichen Miteinanders mit Russland spiele er augenscheinlich nicht. Daneben falle besonders die »überstarke« Betonung der Sicherheits- und Militärpolitik im Verhältnis zu Deutschland auf. Die erneute Initiative für eine EU-Armee könne ein Versuch sein, die BRD dem Einfluss von USA und NATO zu »entziehen«. (jW)
International. Die Zeitschrift für internationale Politik, Nr. 1/2019, 67 Seiten, 7,50 Euro, Bezug: Arbeitsgemeinschaft Internationale Publizistik, Laaer-Berg-Str. 43, A-1100 Wien, E-Mail: office@international.or.at
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