Der Autor als Wrestler
Schriftsteller Clemens J. Setz hat bei der Eröffnung der 43. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt vor der Vermischung von Fiktion und Realität gewarnt. Wrestler neigten dazu, ihre fiktive Figur nicht mehr vom realen Leben unterscheiden zu können, begann der 36jährige seine Rede am Mittwoch abend, und warnte Berufskollegen, in ähnliche Muster zu verfallen. Konkret kritisierte Setz zudem »die Ansicht, dass man sich monatelang wegsperren müsste, um in Ruhe schreiben zu können«. Wenn diese Attitüde überhand nehme, fühle man sich irgendwann auch von den eigenen Kindern gestört. »Als wäre Geschichtenerzählen nicht die von Natur aus geselligste Tätigkeit überhaupt«, sagte Setz, der 2008 am Wettlesen teilgenommen und damals den Ernst-Willner-Preis gewonnen hatte. In Klagenfurt lesen 14 Autorinnen und Autoren, darunter der große Plagiator Tom Kummer (58, Schweiz). Der oder die beste wird am Sonntag den Bachmann-Preis erhalten. (dpa/jW)
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