Internierte Migranten in Libyen im Hungerstreik
Tripolis. Nach den Luftangriffen auf ein Internierungslager in Libyen sind Hunderte Migranten und Flüchtlinge dort in Hungerstreik getreten. Sie wollten aus dem Land gebracht werden und forderten Zusagen der Vereinten Nationen, dass das Lager nicht erneut angegriffen wird, sagte Lagersprecher Mahmud Tawir der dpa am Dienstag. Etwa 360 Menschen beteiligten sich demnach an dem Hungerstreik. Auch UN-Vertreter hätten sie bei einem Besuch im Lager nicht davon abbringen können.
Dem UN-Nothilfebüro OCHA zufolge waren vergangene Woche bei zwei Luftangriffen mindestens 53 Menschen in dem Lager Tadschura im Osten der Hauptstadt Tripolis getötet worden. Etwa 130 weitere wurden verletzt. Die in Tadschura Inhaftierten weigerten sich seitdem aus Angst vor weiteren Angriffen, im Inneren des Lagers zu schlafen, sagte Tawir. Sie wollten auch in kein anderes Lager verlegt werden, aus Sorge, dass dies ihre erhoffte Reise in ein anderes Land verzögern könnte. Zudem habe die für Mahlzeiten verantwortliche Firma ihre Lieferungen wegen unbezahlter Rechnungen Anfang April eingestellt, so der Sprecher. Die Leitung des Lagers könne für jeden Migranten derzeit nur eine Mahlzeit am Tag zur Verfügung stellen. (dpa/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Emil S., Erfurt: Wer finanziert die Bomber? Wer finanziert denn die Bomber? Das ist doch die Frage, und die Antwort kennen wir! Es sind dieselben, die Flüchtlinge in überladenen Schlauchbooten auf dem offenen Meer aussetzen – das kommt auf dass...
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