Karl-Liebknecht-Haus nach Drohung evakuiert
Berlin. Das Karl-Liebknecht-Haus am Berliner Rosa-Luxemburg-Platz, in dem unter anderem der Bundesvorstand und die Bundesgeschäftsstelle der Partei Die Linke ihren Sitz haben, ist am Montag nach dem Eingang eines Drohschreibens für mehrere Stunden geräumt worden. Eine Vertreterin der Partei sprach von einer Drohung, die als E-Mail eingegangen sei. In dieser sei es um eine Bombe im Gebäude gegangen. Unterzeichnet war das Schreiben demnach mit »Combat 18«.
Daraufhin hätten alle etwa 50 anwesenden Mitarbeiter das Haus verlassen müssen. Die Partei vermute den Absender wegen des Wortlauts im neonazistischen Lager. Ein Sprecher der Polizei wollte das vor Ort gegenüber jW zunächst nicht bestätigen. Im Umfeld des Gebäudes errichtete die Polizei einen kleinen Sperrkreis. Die Berliner Polizei erklärte, die Ernsthaftigkeit des Schreibens werde geprüft. Die Evakuierung sei auf Initiative der Partei erfolgt.
Kurz nach 13 Uhr wurde die Polizeiabsperrung wieder aufgehoben, die Mitarbeiter kehrten in das Gebäude zurück. Eine polizeiliche Durchsuchung des Karl-Liebknecht-Hauses fand nicht statt. Der Bundesschatzmeister der Linkspartei, Harald Wolf, sagte nach der Aufhebung der Sperre, dass das Landeskriminalamt das Schreiben geprüft habe und danach nicht mehr von einer unmittelbar drohenden Gefahr ausgehe. Nach einer Information des LKA seien in den vergangenen Tagen ähnliche Drohschreiben an andere Adressaten verschickt worden. Er betonte, dass das LKA die Räumung des Karl-Liebknecht-Hauses veranlasst habe, nachdem die Partei den Eingang der Drohmail gemeldet hatte. In der Drohung sei unter anderem davon die Rede gewesen, dass »die Schläfer« nicht mehr lange Ruhe halten würden. Die Drohung solle, so Wolf, vor allem »verunsichern«. Man lasse sich aber nicht einschüchtern.
Eine Polizeisprecherin sagte, der polizeiliche Staatsschutz ermittele gegen Unbekannt wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung einer Straftat. (jW)
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