Handke-News
In einem Interview mit der am Freitag erschienenen österreichischen Zeitschrift News blickt Peter Handke noch einmal auf den Journalistenpulk, der ihm auflauerte, als er zum Nobelpreisträger ausgerufen worden war. Kaum einer von denen habe je etwas von ihm gelesen, mutmaßt der Schriftsteller. »Im nachhinein habe ich mir gedacht, ich hätte ein paar Fußtritte austeilen sollen.« Hinterher ist man immer schlauer. Auch ohne Gegenwartsliteratur. Von der hat Handke kaum einen Schimmer, wie er in News freimütig zugibt. Das Werk der gleichzeitig mit dem Literaturnobelpreis geehrten Polin Olga Tokarczuk etwa kennt er »überhaupt nicht, leider! Fast eine Schande von mir, dass ich so wenig lese, was heutzutag' geschrieben wird, weil ich kein rechtes Vertrauen hab’.«
Die Verleiher des Nobelpreises stehen zu ihrer Wahl. Es gebe keinerlei Belege dafür, dass Handke jemals ein Monster verehrt oder Kriegsverbrechen geleugnet habe, erklärte der Ständige Sekretär der Schwedischen Akademie, Mats Malm, in der Zeitung Dagens Nyheter vom Donnerstag. (jW)
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