Tödliche Mauer
In einem Schreiben an den iranischen Justizchef Ali Raeissi protestierten am Samstag über 200 Filmemacher, Produzenten, Drehbuchautoren und Schauspieler im Iran gegen Zensur, Diskriminierung, Unterdrückung und Inhaftierung unabhängiger Filmemacher durch staatliche Behörden. »Die Zensur und der lang dauernde Prozess für die behördlichen Genehmigungen (der Filme) werden für uns zu einer tödlichen Mauer, sie gefährden unsere Profession und Existenz«, heißt es laut Nachrichtenagentur Ilna in dem Schreiben. Viele regimefreundliche Filme erhielten staatliche Finanzhilfen, kritische Filmemacher indes würden zu Freiheitsstrafen verurteilt oder erhielten Arbeits- und Ausreiseverbote. Hintergrund der Protestwelle ist der verbotene Film »Chaneh’e Pedari« von Kianusch Ajari. Der gesellschaftskritische Film aus dem Jahr 2000 erhielt letzten Monat endlich die Erlaubnis für eine öffentliche Aufführung, wurde aber nach nur fünf Tagen wieder verboten – angeblich wegen einiger Gewaltszenen. Die Begründung wurde in Filmkreisen als absurd zurückgewiesen. Das Verbot sei politisch und richte sich gegen den regimekritischen Filmemacher. (dpa/jW)
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