Wieder in Haft
Die Organisation »Reporter ohne Grenzen« (ROG) hat die erneute Verhaftung des türkischen Journalisten und Autors Ahmet Altan kritisiert und seine Freilassung gefordert. »Ihn nach nur einer Woche in Freiheit wieder einzusperren, soll einen allseits bekannten Kritiker der Regierung mürbe machen«, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr am Mittwoch. Ein türkisches Gericht hatte Altan und die Journalistin Nazli Ilicak Anfang vergangener Woche nach drei Jahren Untersuchungshaft unter Auflagen freigelassen. Am Dienstag abend wurde Altan jedoch erneut festgenommen, am Mittwoch verhaftet. Als Grund wurde Fluchtgefahr angegeben. Altans Anwältin Figen Albuga Calikusu nannte das »absurd«. Das Gericht, das den Fahndungsbefehl ausgestellt hatte, sei zudem gar nicht zuständig, sagte sie der dpa. Mit der Freilassung aus der Untersuchungshaft hatten die Richter das Strafmaß für Altan und Ilicak reduziert, das ursprünglich auf lebenslange Haft wegen Unterstützung einer Terrororganisation gelautet hatte. Sie verurteilten Altan statt dessen zu zehn Jahren und sechs Monaten Haft, Ilicak erhielt eine Strafe von acht Jahren und neun Monaten. (dpa/jW)
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