Bombendrohungen: Anklage gegen André M.
Berlin. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin hat gegen den mehrfach vorbestraften Neonazi André M. wegen mehr als 100 Delikten Anklage erhoben. Es geht dabei um insgesamt 87 Bombendrohungen, die M. unter dem Pseudonym »National Sozialistische Offensive« zwischen Oktober 2018 und April 2019 bundesweit per E-Mail versandt haben soll, wie der Tagesspiegel am Sonntag berichtete. Seit seiner Festnahme im April 2019 sitzt der heute 31jährige in Untersuchungshaft. Dem Bericht zufolge hatten die deutschen Generalstaatsanwaltschaften im Januar 2019 beschlossen, die Berliner Staatsanwaltschaft solle die bundesweiten Ermittlungen in einem Sammelverfahren bündeln. Grund sei der Verdacht, dass M. auch die damalige Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) sowie Bundestagsabgeordnete von Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und FDP per Mail bedroht hatte.
M. soll im selben Internetforum, »Deutschland im Deep Web«, aktiv gewesen sein, das auch der Attentäter vom Juli 2016 in München nutzte. André M. sei in dem Forum als »Sturmsoldat« aufgetreten, hieß es im Tagesspiegel, und habe Kontakt zu anderen besonders gewaltbereiten Neonazis gehabt, darunter ein bis heute nicht identifizierter Nutzer mit dem Decknamen »Wehrmacht«. (jW)
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