Keine Reaktion
Paris. Nach Bekanntwerden zahlreicher Missbrauchsvorwürfe im Eiskunstlauf hat Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu den Präsidenten des Eissportverbands zum Rücktritt aufgefordert. Didier Gailhaguet könne sich seiner persönlichen und moralischen Verantwortung nicht entziehen und müsse sich dieser stellen, sagte Maracineanu am Montag abend. »Die Anzahl der Tatbestände und ihre zeitliche Verteilung verdeutlichen, dass über die genannten Personen hinaus eine allgemeine Dysfunktion innerhalb des französischen Eissportverbandes besteht«, sagte sie. Gailhaguet ist seit 1998 mit einer Unterbrechung Präsident des französischen Eissportverbandes.
In der vergangenen Woche hatte die ehemalige französische Eiskunstläuferin Sarah Abitbol schwere Missbrauchsvorwürfe gegen ihren damaligen Trainer erhoben. Im Zuge der Recherchen der Zeitungen L’Obs und L’Équipe wurde bekannt, dass auch andere Läuferinnen und Schwimmerinnen Opfer von Übergriffen gewesen waren. Den Recherchen zufolge hatten zahlreiche Opfer die Fälle den Verantwortlichen gemeldet, letztere aber nicht reagiert. Er habe von den meisten Taten erst vergangene Woche erfahren, verteidigte sich Gailhaguet. (dpa/jW)
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