Türkei: Amnestie für Mädchen (9) tödlich
Gaziantep. Ein wegen der Coronapandemie in der Türkei amnestierter »unpolitischer« Straftäter hat nach Medienberichten seine neunjährige Tochter umgebracht. Im Zuge des Straferlasses sei auch ein 33jähriger Mann aus Gaziantep freigekommen, der erst im letzten Jahr versucht habe, seiner Ehefrau mit einer Schere die Kehle durchzuschneiden. Nach der Haftentlassung habe Müslüm Aslan nun seine neunjährige Tochter Ceylan zu Tode geprügelt, berichteten am Mittwoch mehrere türkischsprachige Medien, darunter die Tageszeitungen Hürriyet und Sabah. Die in Scheidung lebende Ehefrau des Täters habe ihm erlaubt, die gemeinsamen Kinder ein paar Tage zu sich zu holen. Am Freitag vergangener Woche soll er Ceylan Aslan an den Armen aufgehängt und mit einem Schlauch bewusstlos geschlagen haben – vor den Augen ihrer beiden kleinen Brüder. Vier Tage lang hätten die Ärzte noch um das Leben des Mädchens gekämpft. Müslüm Aslan wurde erneut festgenommen. Da er sich nun wegen eines Tötungsdeliktes verantworten müsse, sei nicht davon auszugehen, dass er nochmals frühzeitig entlassen werde, hieß es. Feministinnen hatten eine Zunahme solcher schweren Gewalttaten in häuslicher Umgebung als Folge dieser Amnestie, von der Oppositionelle explizit ausgenommen waren, bereits befürchtet. (jW)
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