Grüne distanzieren sich von Boris Palmer
Berlin. Nach seiner Äußerung über ältere, an Covid-19 erkrankte Menschen entzieht die Parteispitze von Bündnis 90/Die Grünen dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer die Unterstützung. Das gelte für eine erneute Kandidatur in Tübingen und bei weiteren politischen Tätigkeiten, sagte die Kovorsitzende Annalena Baerbock am Montag in Berlin. Der Kovorsitzende Robert Habeck hatte Palmer zuvor deutlich kritisiert. Dessen Aussage, wonach in der BRD »möglicherweise« Menschen gerettet werden, »die in einem halben Jahr sowieso tot wären«, sei falsch und herzlos gewesen, so Habeck am Sonntag abend in der ARD. Seine Geduld mit Palmer sei »wirklich erschöpft«, sagte er später. Palmer behauptete am Montag in einer Bild-Sendung, sein Satz vom 28. April könne nicht widerlegt werden – »mit hoher Wahrscheinlichkeit ist er richtig«. Der Grünen-Fraktionschef im Tübinger Gemeinderat, Christoph Joachim, distanzierte sich ebenfalls. »Ich bin ein Freund von Boris Palmer, aber es kann nicht sein, dass er 2022 noch einmal für die Grünen antritt«, sagte Joachim dem »Redaktionsnetzwerk Deutschland« am Montag. (dpa/AFP/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Matthias Bartsch, Lichtenau: Kritikresistenter Quälgeist Ansichtig hat (beinahe) jede Partei mindestens einen beharrlichen, kritikresistenten Quälgeist, der gerne verhaltensauffällig und politisch asynchron, ohne Maß und Mitte, ohne Anstand und Fingerspitze...
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