Joint-Venture von Osram und Continental: Zukunft unklar
München. Das gemeinsame Scheinwerfer-Unternehmen des Autozulieferers Continental und des Lichtkonzerns Osram könnte möglicherweise bald aufgelöst werden. Der Dax-Konzern aus Hannover erklärte am Freitag, dass beide Seiten Gespräche über das Joint-Venture führen. Noch sei nichts abschließend entschieden. Zur Frage, ob etwa ein Verkauf oder eine Wiedereingliederung der Aktivitäten denkbar seien, wollte sich das Unternehmen aber nicht näher äußern, desgleichen zum weiteren Zeitplan. Auch von Osram hieß es lediglich, man sei in Gesprächen, es gebe aber noch keine Entscheidung. Zuvor hatte die Wirtschaftswoche darüber berichtet.
Es geht um etwa 1.500 Beschäftigte, die sich in München mit Lichttechnologie rund ums Auto befassen. Aus Industriekreisen war am Freitag allerdings zu hören, dass die Zukunft für das Joint-Venture schlecht aussähe. Weder Continental noch der künftige Osram-Mehrheitseigner AMS hätten großes Interesse daran.
Continental – nach Bosch der weltweit zweitgrößte Autozulieferer – baut seine Strukturen derzeit in Richtung Elektronik, Sensorik, Elektromobilität und Software um. Licht- und LED-Technik gelten zwar ebenfalls als Zukunftstechnologien in der Branche, doch der Schwerpunkt der Hannoveraner soll künftig vor allem auf IT-Systemen und Vernetzung liegen. Die klassische Antriebssparte wird zudem bald in ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert.
Osram wird gerade vom österreichischen Sensorspezialisten AMS übernommen. In diesem Zusammenhang gibt es immer wieder Spekulationen um eine Zerschlagung von Osram, da AMS nur ein Interesse an Teilen des Unternehmens nachgesagt wird. (dpa/jW)
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