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Aus: Ausgabe vom 15.07.2020, Seite 11 / Feuilleton
Literatur

Geschichte der Gefühle

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung zeichnet die Historikerin Ute Frevert mit dem Sigmund-Freud-Preis und die Literaturkritikerin Iris Radisch mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis aus. Beide Ehrungen sind mit jeweils 20.000 Euro dotiert und werden zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis am 31. Oktober in Darmstadt verliehen, teilte die Akademie am Dienstag in Darmstadt mit.

In einer Fülle von Studien habe Frevert gezeigt, »auf welche Weise Emotionen geschichtlich geprägt sind und ihrerseits geschichtsbildende Kraft entfalten«, begründete die Jury die Vergabe des Sigmund-Freud-Preises für wissenschaftliche Prosa. Frevert ist seit 2008 Direktorin des Berliner Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, wo sie den Forschungsbereich »Geschichte der Gefühle« leitet.

Bei Radisch, Feuilleton-Chefin der Wochenzeitung Die Zeit, lobte die Jury deren profunde Kenntnis der deutschsprachigen und internationalen Literatur. »Mit strengem Blick und zugeneigter Aufmerksamkeit begleitet sie das Schaffen zahlreicher Schriftsteller, und gerade als Redakteurin kämpft sie mit charmanter Hartnäckigkeit und geschliffenem Stil für anspruchsvolle Bücher«, hieß es in der Mitteilung über die Journalistin, die den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay erhält. (dpa/jW)

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