Russland: Häusliche Gewalt öfter Thema
Moskau. In Russland sprechen nach Angaben der Initiative »Nasiliu.net« (»Nein zu Gewalt«) immer mehr Menschen in der Öffentlichkeit über ihre Erfahrungen mit häuslicher Gewalt. »Hier gibt es wirklich wesentliche Veränderungen«, sagte Anna Riwina, die die Anlaufstelle 2015 in Moskau gegründet hatte. »Die Menschen sind hier viel offener als noch vor ein paar Jahren«. Das Thema sei in der russischen Medienlandschaft nicht präsent gewesen. In den vergangenen Jahren habe sich aber auch das Staatsfernsehen intensiv damit beschäftigt. Riwinas Organisation war zunächst nur als Informationsstelle für Opfer von Gewaltdelikten gedacht. Die Juristin wollte diese an die entsprechenden Einrichtungen weitervermitteln. »Unsere Hauptaufgabe ist es, alles mögliche zu tun, um das Problem sichtbar zu machen«, sagte die 30jährige der dpa, wie diese am Donnerstag berichtete. Mit ihren Kolleginnen vermittele Riwina auch psychologische Hilfe. In diesem Jahr habe ihre Organisation, die sich durch Spenden finanziert, nach eigenen Angaben bereits rund tausend Anrufe bekommen. Die Opfer sind in häufig Frauen. (dpa/jW)
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