Auf der Zielgeraden
Der 7. Oktober ist ein Grund zum Feiern. An dem Tag jähren sich die Gründung des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden und der Genossenschaft LPG junge Welt eG.
Die Privatisierungswelle, die nach der Übernahme der DDR auf Ostdeutschland überschwappte, machte auch vor der jungen Welt nicht halt. Für eine symbolische Mark wurde die Zeitung an Investoren verscherbelt, Preise hochgeschraubt und die Belegschaft dezimiert.
Seit 25 Jahren sichert die Genossenschaft das Erscheinen der Zeitung. Verlag und Redaktion sind dadurch unabhängig von Anzeigenkunden, Konzernherrn und Parteibonzen. Trotz steigender Vertriebs- und Produktionskosten konnte sich die junge Welt dadurch auf dem hart umkämpften Pressemarkt behaupten.
Doch Covid 19 verschärft die Probleme der Branche. Die großen Verlagshäuser treiben die Digitalisierung voran. Medienkonsum soll online stattfinden. Google bezahlt für »Content«. Das Kulturgut gedruckte Tageszeitung wird zum Auslaufmodell erklärt. Zeitungskonzerne fordern Finanzhilfen vom Staat, die nach »Auflagenstärke« berechnet werden sollen. Das heißt, wer seine Zeitungen in der 1. Klasse der Deutschen Bahn und der Lufthansa verscherbeln kann, ist besser dran. Für das Kapital ist die Krise eine Chance.
Verlag, Redaktion und Genossenschaft halten Kurs – gegen alle Trends. Dafür brauchen wir noch mehr Unterstützung. Bislang sind wir 2.392 Genossinnen und Genossen. Bis Ende des Jahres wollen wir erreichen, dass unsere LPG 2.500 Mitglieder stark ist! Mitglied kann jeder werden, der mindestens einen Anteil zeichnet. Ein Anteil kostet 500 Euro und kann auch in Raten bezahlt werden. Nur gemeinsam können wir das Erscheinen der einzigen marxistischen Tageszeitung im deutschsprachigen Raum sichern. Gegen den Rechtsruck und für Frieden, Internationalismus und Solidarität!
Vorstand der Genossenschaft
Werde Mitglied in der LPG junge Welt eG! Infos und Aufnahmeantrag unter www.jungewelt.de/genossenschaft
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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vom 02.10.2020