Unser Mann für Corona
Der indische Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph Amartya Sen ist mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden. Wegen der Coronapandemie konnte der in den USA lebende Sen am Sonntag allerdings nicht persönlich in die Frankfurter Paulskirche kommen, statt dessen wurde der 86jährige aus Boston zugeschaltet. Auch die Teilnahme des Laudators, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, wurde kurzfristig abgesagt, weil er sich in Quarantäne befindet. Seine Laudatio verlas der Schauspieler Burghart Klaußner. In Steinmeiers Rede hieß es: »Sen schreibt an gegen die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten dieser Welt.« Der Ökonom sei der passende Preisträger im Coronajahr, sagte die Vorsteherin des Börsenvereins, Karin Schmidt-Friderichs. »Denn was Sen über Identität und Gerechtigkeit schreibt, schien und scheint mir ein geeignetes Fundament zu sein für den Aufbau einer besseren Welt nach Corona«. Seine Arbeiten seien heute so relevant wie nie zuvor. Der Friedenspreis ist mit 25.000 Euro dotiert. (dpa/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
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