»Gender Pay Gap« schwindet nur langsam
Wiesbaden. Der durchschnittliche Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen wird in der BRD nur langsam kleiner. Weibliche Beschäftigte erhielten im vergangenen Jahr durchschnittlich 19 Prozent weniger Entgelt als ihre männlichen Kollegen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete. Die Einkommenslücke, auch »Gender Pay Gap« genannt, ist damit im Vergleich zum Jahr 2018 lediglich um einen Prozentpunkt kleiner geworden. In den östlichen Bundesländern ist der Unterschied mit einer Lücke von sieben Prozent deutlich geringer als im Westen mit 20 Prozent.
Zum weitaus größeren Teil erklären die Statistiker die Lücke von 4,37 Euro in der Stunde mit strukturellen Bedingungen. So werden Frauen häufiger in schlechter bezahlten Berufen ausgebildet, arbeiten häufiger in Teilzeit oder Minijobs und kommen seltener auf höhere Karrierestufen. Doch selbst bei gleicher Tätigkeit und vergleichbarer Qualifikation verdienten Frauen im Jahr 2018 im Durchschnitt noch sechs Prozent weniger Geld als ihre männlichen Kollegen. Dies wird auch als bereinigter »Gender Pay Gap« bezeichnet und von der amtlichen Statistik nur alle vier Jahre neu berechnet. Im Vergleich zu 2014 gab es dabei in Deutschland keine Veränderung. (dpa/jW)
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