Wolfgang Wippermann gestorben
Der Historiker Wolfgang Wippermann ist tot. Das berichtete ND. Die Woche (Wochenendausgabe). Er starb nach schwerer Erkrankung bereits am 3. Januar im Alter von 75 Jahren. Wippermann lehrte an der FU Berlin als außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte und zählte zu den profiliertesten deutschen Faschismusforschern. Zudem arbeitete er zur Geschichte von Antisemitismus und Antiziganismus.
Wippermann wurde am 29. Januar 1945 in Wesermünde geboren und studierte in Göttingen und Marburg Geschichte, Germanistik und Politische Wissenschaften. Nach Promotion und Habilitation (»Die Bonapartismustheorie von Marx und Engels«, 1982) bei Ernst Nolte distanzierte er sich von den immer rechteren Ansichten seines akademischen Lehrers und avancierte zu einem der letzten linken Solitäre in der BRD-Historikerschaft. Auch in Zeiten, da der Faschismusbegriff in der bürgerlichen Wissenschaft fast gänzlich in Verruf geriet, war Wippermann einer seiner energischsten Verteidiger. Ausdauernd bekämpfte er zudem die Totalitarismustheorie. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen die Bände »Dämonisierung durch Vergleich. DDR und Drittes Reich« (2009) und »Heilige Hetzjagd. Eine Ideologiegeschichte des Antikommunismus« (2012). (jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Der rote Stern
vom 11.01.2021 -
Ein Lied bleibt im Kopf
vom 11.01.2021 -
So ein bisschen
vom 11.01.2021 -
Der Sound von Brixton
vom 11.01.2021 -
Neulich am Dreikönigstag
vom 11.01.2021 -
Nachschlag: Hölle der Erinnerung
vom 11.01.2021 -
Vorschlag
vom 11.01.2021