Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 18.01.2021, Seite 10 / Feuilleton
Kunst

Ob Rembrandt oder nicht

Nach dem spektakulären Kunstdiebstahl von Schloss Friedenstein zu DDR-Zeiten sind vor etwa einem Jahr die damals geraubten fünf Gemälde nach Gotha zurückgekehrt. Inzwischen haben die Restaurierungsarbeiten an den bedeutenden historischen Bildern begonnen. »Bei allen ist schon viel passiert«, sagte der Direktor Wissenschaft und Sammlung der Stiftung Schloss Friedenstein, Timo Trümper, der dpa. Die Wiederherstellung soll im April abgeschlossen sein.

Dabei stehe man allerdings vor besonderen Herausforderungen, so Trümper, etwa bei »Heilige Katharina« von Hans Holbein dem Älteren (1465–ca. 1524). Das Frauenbildnis auf einer Ahorntafel stammt wohl aus dem Jahr 1510 und ist somit das älteste der fünf Gemälde. »Es ist sehr fein gemalt, man sieht einzelne Haare«, erklärte Trümper. Das mache etwa die Reinigung sehr aufwendig. »Obwohl es das kleinste Bild ist, wird es mit am meisten Zeit kosten.« Es gehe bei der Restaurierung auch darum, neue Erkenntnisse über die Bilder zu gewinnen. Das könne zu Diskussionen über die Urheberschaft führen. »Gerade bei Ferdinand Bol gibt es berechtigte Zweifel, die mit der Datierung zusammenhängen«, berichtete Trümper. Bislang wird das »Bildnis eines alten Mannes« unter Vorbehalt dem Rembrandt-Schüler Bol (1616–1680) zugeordnet. Gleichzeitig betonte Trümper: »Alle Bilder bleiben sehr prachtvolle und gute Werke – egal, ob Rembrandt danebensteht oder nicht.«

Vom 24. Oktober 2021 bis 22. Mai 2022 sollen die zurückgekehrten Bilder in einer eigenen Ausstellung zu sehen sein, in der auch ihre bewegte Historie erzählt werden soll. Die fünf Gemälde waren 1979 gestohlen worden und galten lange als verschollen. Berichten zufolge soll ein inzwischen gestorbener Mann aus Südthüringen die Bilder entwendet und später Bekannten in Westdeutschland überlassen haben. Deren Erben sollen 2018 Kontakt zur Stiftung aufgenommen haben. (dpa/jW)