Spiegelbild einer Nation
Der kubanische Filmregisseur Juan Carlos Tabío ist tot. Kubas Filminstitut ICAIC und die kommunistische Parteizeitung Granma teilten mit, er sei am Montag morgen (Ortszeit) gestorben. Die Todesursache nannten sie nicht. Auch sein genaues Alter war zunächst unklar – fest stand nur, dass er im Jahr 1943 geboren worden war. Tabío war international vor allem für den Film »Erdbeer und Schokolade« (1993) bekannt, bei dem er zusammen mit Tomás Gutiérrez Alea Regie geführt hatte. Der Film, der das Tabuthema Homosexualität behandelte, wurde bei der Berlinale 1994 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Seine Komödie »Kubanisch Reisen« (2001) war in der Kategorie »Bester ausländischer Film in spanischer Sprache« des spanischen Filmpreises Goya nominiert. Dem erfolgreichen Episodenfilm »7 Tage in Havanna« (2013) über die kubanische Hauptstadt steuerte Tabío den Abschnitt über den Samstag bei. Im Jahr 2014 bekam er den Nationalen Filmpreis der sozialistischen Karibikinsel. »Sein Werk ist Teil der transzendenten Geschichte des kubanischen Kinos als Spiegelbild der Identität einer Nation«, schrieb das ICAIC. (dpa/jW)
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