Über 800 Geflüchtete vor libyscher Küste gestoppt
Rom. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) versuchen aktuell viele Menschen das Kriegsland Libyen Richtung Europa zu verlassen. In 24 Stunden hätten sich mehr als 1.000 Geflüchtete in Booten auf den Weg gemacht, um den schlechten humanitären Bedingungen dort zu entfliehen, schrieb die Organisation am Freitag. Über 800 von ihnen seien von der sogenannten Libyschen Küstenwache abgefangen und in Internierungslager gebracht worden. Im vergangenen Jahr wurden laut IOM Libyen 11.891 Menschen von der EU-finanzierten »Küstenwache« nach Libyen zurückgebracht.
Die Crew des privaten Hilfsschiffs »Ocean Viking« rettete am Freitag bei zwei Einsätzen über 180 Menschen aus Seenot, wie die Betreiberorganisation SOS Méditerranée berichtete. Damit nahm das Schiff in nur zwei Tagen rund 420 Menschen an Bord. Am Donnerstag hatte die Crew erst 121 Menschen aus einem überbesetzten Schlauchboot an Bord geholt und später weitere 116 Menschen. Viele davon kämen aus Côte d'Ivoire, Mali und dem Sudan, hieß es am Donnerstag.
Die spanische Hilfsorganisation Open Arms berichtete am Freitag auf Twitter, ihre Segeljacht »Astral« habe ein Boot mit 45 Menschen gesichtet, das seit drei Tagen unterwegs gewesen sei. Die Menschen seien sicher, man warte auf Anweisungen der Behörden aus Italien zum weiteren Vorgehen. Viele der Bootsflüchtlinge kommen zunächst in italienische Häfen, manche auch nach Malta. (dpa/jW)
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