Sex und Satire
Der US-Pornoverleger Larry Flynt ist mit 78 in Los Angeles gestorben. Flynt, der das Pornoheft Hustler 1974 als härteren Gegenentwurf zum Playboy gegründet hatte, wurde 1996 in dem Hollywoodfilm »Larry Flynt – die nackte Wahrheit« von Milos Forman ein Denkmal gesetzt. Flynt saß gelähmt im Rollstuhl, seit er 1978 von einem rechten Attentäter niedergeschossen worden war – wegen eines Bildes eines Paares mit unterschiedlichen Hautfarben. 1988 stellte sich der Supreme Court auf die Seite des Hustler und schuf einen weitreichenden Spielraum für Religionssatire: Das Magazin hatte geschrieben, der prominente evangelikale Prediger Jerry Falwell habe in einem Toilettenhäuschen mit seiner betrunkenen Mutter zum ersten Mal Sex gehabt. 2017 lobte Flynt eine Belohnung von zehn Millionen Dollar für kompromittierende Informationen über den damaligen Präsidenten Donald Trump aus, die zu dessen Amtsenthebung führen könnten. (AFP/jW)
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